Refugium Orientalischer Garten

Projekte

Projekt: „Aus der ehemaligen Hausmülldeponie Schillingstadt werden die Weltgärten“

(Projektlaufzeit 2016 – 2018, Nachfolgeprojekte laufen)

Wir von Refugium e.V. haben uns zum Großteil im Jahr 2016 kennen gelernt, als auch im kleinen Dorf Eubigheim ein Containerdorf mit rund 60 Geflüchteten entstanden ist. Wir haben uns im Helferkreis engagiert und uns mit Sprachunterricht, Hilfe bei den täglichen Besorgungen und Behördengängen oder einfach als offene, tolerante und hilfsbereite Gemeinschaft für die Geflüchteten und die Einheimischen eingebracht.

Als die Zeit immer länger wurde und relativ wenig von behördlicher Seite aus passiert ist, wollten wir den Familien eine Möglichkeit schaffen, raus aus den Containern zu kommen, etwas Sinnvolles zu tun und dabei auch Bestätigung für sich selbst, aber auch ein Zeichen für die Einheimischen zu setzen.

Die Idee war schließlich ohne große Sprachkenntnisse mit einfacher körperlicher Arbeit unter Anleitung der Vereinsmitglieder etwas gemeinsam zu schaffen. Die Idee mit dem Weltgarten auf der ehemaligen Hausmülldeponie wurde geboren und nach doch einigen bürokratischen Hürden konnten wir starten.

Zum Erfolg wurde unser Projekt auch durch die erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme und die damit verbundene finanzielle Förderung im Rahmen des Wettbewerbs „500 Landinitiativen“ durch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung, mit deren Hilfe Garten- und Forstgeräte angeschafft werden konnten und ein Bagger längerfristig gemietet werden konnte.

Richtig gut lief auch die Zusammenarbeit mit den Integrationsmanagern und Sozialarbeitern des Main-Tauber-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises: Erst durch deren Unterstützung und gutes Zureden konnten wir Geflüchtete aus den Notunterkünften in Adelsheim, Osterburken, Buchen, Rosenberg, Ahorn, Boxberg, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim erreichen und für unser Projekt gewinnen.

Durch die freundliche Unterstützung der Gemeinde Ahorn, des Gemeinderates und der Dr. Schürle & Schürle Landscapes GbR konnte die ehemalige Hausmülldeponie langfristig dem Verein Refugium für seine Vereinszwecke und damit auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Am Tag der offenen Gartentüre 2018 konnten wir unsere Arbeit dann zum ersten Mal präsentieren: Der große Zuspruch aus der Bevölkerung hat uns sehr gefreut, die Arbeit mit rund 25 Geflüchteten aus 7 Nationen hat funktioniert und so motiviert haben wir unser nächstes verrückt-geniales Projekt ins Auge gefasst…

Projekt: „Dokumentation- und Begegnungszentrum mit Orientalischem Garten Schillingstadt“

(Projektlaufzeit 2016 – 2021)

Durch einen begeisterten Besuch im Orientalischen Garten in den Gärten der Welt in Berlin kam die Vision zusammen mit unseren Geflüchteten etwas ähnliches in Schillingstadt auf die Beine zu stellen.

Die Vision wurde ein Stück weit realistischer, als wir bei einem Beratungsgespräch in der Leader-Geschäftsstelle positiv von den Fördermöglichkeiten überrascht wurden. Als dann schließlich noch von der Dr. Schürle & Schürle Landscapes GbR ein passendes Grundstück erworben werden konnte und auch die Finanzierung von der Eigentümergesellschaft zugesagt wurde konnten wir in den Planungsmarathon einsteigen. Nachdem wir vom Leader-Auswahlausschuss grünes Licht bekommen hatten und damit die Zusage von rund einem Drittel der Gesamtkosten darstellbar war wurde das Projekt immer konkreter. Fast ein ganzes Jahr durften wir Angebote einholen, ordnerweise Förderunterlagen sammeln, Frust und Erfolgserlebnisse feiern bis dann schließlich im September 2018 der Spatenstich erfolgen konnte.

Ziel war neben der niedrigschwelligen beruflichen Integration von Geflüchteten auch ein Beitrag zur dörflichen Entwicklung und des Tourismus zu leisten. Schließlich sollte mit der Dauerausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung seit 1945 auch ein Ort der Reflexion und der Politischen Bildung geschaffen werden.

Wirtschaftlich abgesichert werden soll das Projekt durch einen privat-gewerblichen Projektteil mit einer privaten Betreibergesellschaft, die die Anlage als Eventlocation vermarktet und so die Mittel zur Finanzierung, der Schaffung von Arbeitsplätzen und zur langfristigen Unterhaltung bereitstellen kann.

Wir als Verein Refugium e.V. betreiben die gemeinwohlorientierten Aktivitäten im Dokumentations- und Begegnungszentrum: Neben der Dauerausstellung gestalten wir Events für die Öffentlichkeit zur Förderung von Kunst- und Kultur, planen etwa für Kinder umweltpädagogische Workshops und Widmen uns der weiteren Gartengestaltung in den Weltgärten. Und natürlich integrieren wir weiterhin Geflüchtete etwa in unserer Gastro-Übungsfirma in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft.

Und schließlich schaffen wir mit unserem regelmäßigen Begegnungscafe Raum für Genuss, Begegnung und einen außergewöhnlichen Treffpunkt.

Trotz erheblicher Probleme durch Corona konnten wir im Sommer 2021 die offizielle Fertigstellung in kleinem Kreis feiern.

Im Mai 2022  konnten wir schließlich in feierlichem Rahmen „Das Refugium“ feierlich eröffnen und am Tag der offenen Tür viele Gäste aus der Bevölkerung willkommen heißen.

Wir bedanken uns bei der Dr. Schürle & Schürle Landscapes GbR für die langfristige und kostenfrei Bereitstellung der gesamten Anlage für unsere Vereinszwecke.  Danke, dass ihr mit uns das Risiko gegangen seid, das sonst niemand mit uns gehen wollte.

Weiter bedanken wir uns bei der Leader Aktiongruppe Badisch-Franken für die großzügige Unterstützung.

Schließlich geht ein großer Dank an die vielen regionalen Firmen und Handwerksunternehmen, die unser Projekt mit Spenden, günstigen Einkaufskonditionen und vor allem mit Support bei den Bauarbeiten in unserer Übungsfirma unterstützt haben.